*in Sachsen - Führungskräfteförderung für Frauen
Mehr Chancengleichheit auf dem Karriereweg
Der aktuelle 6. Frauenförderungsbericht des Freistaates Sachsen zeigt, dass Frauen gemessen an ihrer Gesamtbeschäftigtenquote in den Ressorts in den obersten Leitungsfunktionen unterrepräsentiert sind – Stichwort »gläserne Decke«.
Gründe hierfür sind unter anderem veraltete Rollenbilder, überwiegend von Männern dominierte Strukturen, fehlende weibliche Vorbilder und die Schwierigkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren. Es bedarf daher dringend weiterer Anstrengungen, um Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit nicht nur als Forderung festzuschreiben, sondern diese durch geeignete Maßnahmen voranzutreiben.
Mentoring ist eines der meist genutzten und effektivsten Instrumente einer geschlechtergerechten Personalentwicklung, der gezielten Nachwuchsförderung und Karriereentwicklung. Ziel ist es, dem Mangel an qualifizierten Führungskräften und dem »drop out«, dem Ausscheiden hochqualifizierter Frauen, entgegen zu wirken.
Mentoring-Maßnahmen sorgen für mehr Chancengleichheit auf dem Karriereweg. Als fester Baustein im Personalmanagement sichern Mentoring-Programme die Chancen auf strukturelle Veränderungen im Hinblick auf Aufstiegsmechanismen, aktive Entwicklung und Akquise von Frauen für gehobene und hohe Leitungspositionen und machen darüber hinaus Vorbilder sichtbar.
Seit 2022 gibt es darum ein Führungskräfteprogramm, dessen Herzstück die Beziehung zwischen weiblicher Nachwuchsführungskraft und erfahrener Führungskraft ist. Neben dieser Mentoringbeziehung erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, vielfältige Qualifizierungs- und Vernetzungsangebote wahrzunehmen. Das auf ein Jahr angelegte Programm soll die Teilnehmerinnen dazu anregen, sich intensiv mit ihrer Karriereentwicklung auseinanderzusetzen und ein Netzwerk von engagierten (Nachwuchs)-Führungskräften zu bilden.
Nach den Pilotdurchläufen I und II (2022/2023, 2023/2024) wurde das Programm ab Herbst 2024 verstetigt.
Was ist das Ziel?
- langfristige Erhöhung des Frauenanteils in oberen und obersten Leitungsfunktionen
- Förderung der beruflichen Entwicklung von Frauen
- Weiterentwicklung der Persönlichkeit und der Fähigkeit von weiblichen Nachwuchsführungskräften
- Erhöhung der Gleichstellungskompetenz aller Beteiligten
- Sensibilisierung für die Situation weiblicher Beschäftigter
- Vergrößerung des Fach- und Führungskräftepools
- Konzept des Führungskräfteprogramms *in Sachsen (*.pdf, 0,24 MB)
- *in Sachsen Projektdokumentation
Wer ist beteiligt?
Die Konzeption, Planung und Umsetzung des Pilotprojekts liegt in der Verantwortung des SMJusDEG, Referat V.3 "Allgemeine Gleichstellungspolitik, Gleichstellung von Frauen und Männern".
Die Lenkungsgruppe besteht aus Vertretungen der Personalreferate aller beteiligter Ressorts. Darüber hinaus stellt der Hauptpersonalrat des SMJusDEG und die Gruppe der Frauenbeauftragten je eine Vertretung. Auch die Mentees wählen zu Beginn eines jeden Durchlaufs ihre Vertreterin, die ihre Interessen und Belange in der Lenkungsgruppe vertritt. In der Lenkungsgruppe werden wesentliche Entscheidungen für das Programm getroffen bzw. abgestimmt, von der Ausgestaltung des Programms, über die Matchingpaare bis hin zur Umsetzung in den Ressorts.
Die Personalreferate der teilnehmenden Ressorts sind über die Lenkungsgruppe selbst an der Weiterentwicklung des Programms beteiligt. Darüber hinaus entscheiden die Personalreferate, welche Frauen sie für den nächsten Durchlauf melden.
Mentees sind diejenigen Frauen, die von ihren Ressorts als Nachwuchsführungskräfte benannt wurden. Sie möchten sich aktiv mit der Gestaltung ihrer Karriere auseinandersetzen und erkennen den Mehrwert des Austauschs mit einer erfahrenen Führungskraft für ihren eigenen Werdegang. Interessierte weibliche Nachwuchsführungskräfte, die mindestens über zweijährige Berufserfahrung im öffentlichen Dienst verfügen und der Besoldungs- oder Vergütungsgruppe E13-E15/A 13-15 angehören, melden sich bitte bei ihren Personalreferaten für weitergehende Informationen bezüglich des Bewerbungs- und Auswahlprozesses.
Mentorinnen und Mentoren sind erfahrene Führungskräfte, die bereit sind, ihr Wissen und ihre Erfahrung mit einer weiblichen Nachwuchsführungskraft zu teilen. Die Treffen zwischen Mentee und Mentorin oder Mentor sollten alle 4 bis 6 Wochen zu Themen, die die Mentee vorbereitet hat, stattfinden. Mentorinnen und Mentoren sind darüber hinaus herzlich eingeladen, an den Angeboten des Programms teilzunehmen. Neben Vernetzungstreffen und Lunch Talks können Mentorinnen und Mentoren ein eintägiges Seminar besuchen und persönliche Coachingsitzungen wahrnehmen.
Wer profitiert?
Nicht nur die Mentees profitieren von diesem Angebot. Auch die Mentorinnen und Mentoren können so ihr Wissen weitergeben, ihren eigenen Werdegang reflektieren, einen hierarchiefreien Umgang pflegen und Einblicke in die Situation weiblicher Nachwuchsführungskräfte gewinnen. Die Staatsregierung wiederum profitiert von dem Programm ganz direkt, indem sie die berufliche Entwicklung von Frauen fördert und für sich geeignete weibliche Nachwuchsführungskräfte identifiziert und so den Fach- und Führungskräftepool vergrößert.
Kontakt
Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Projektkoordination - Sie haben Fragen oder Anregungen?
Telefon: +49 351 564165-35
E-Mail: fuehrungskraefteprogramm@smj.justiz.sachsen.de